Über den Maulbeerbaum

Etwas Besonderes – Fruchtaufstrich, Obst -brand und -geist von Schwarzen Maulbeeren

Die Schwarzen Maulbeeren reifen von Juni bis August an unserem Maulbeerbaum im Innenhof. Sie werden in einem über den Hof gespannten Netz aufgefangen, dann von Hand sortiert und direkt verarbeitet. Weil die Früchte sehr empfindlich sind, gibt es sie – außer getrocknet – fast nirgendwo zu kaufen. Maulbeerbäume wurden in Rheinhessen seit dem 19. Jahrhundert auf behördlichen Wunsch eingeführt. Aber meistens waren es die Maulbeerbäume mit weißen Früchten. Die Blätter dieser Bäume wurden geerntet, um Seidenraupen zu füttern und dann Seide zu produzieren.

Wir sind Teil der Direktvermarkter Rheinhessen. Es gibt dort viel zum Entdecken!

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Brief an Isaak Maus (Dichter) in Badenheim, 12. März 1828

„Lieber Freund!
Hier kommen ein paar Maulbeersetzlinge, welche ich bei unserm Vetter, Hrn. Adjunkt Hangen, geholt habe. Sie sind, wie Sie auch bemerken werden, nicht sehr wurzelreich, und darum würde ich rathen, sie nicht gleich an den Ort ihre lebenslänglichen Bestimmung, sondern an einen andern kühlen, fetten Platz zu versetzen, wo sich alsdenn ihre Wurzeln sehr vermehren werden, dass man sie künftiges Jahr schon in die Reihe der Aussetzlinge treten lassen kann. Die Maulbeerbäume wachsen gar gerne, nur leiden sie leicht vom Frost. Guter, fetter Boden ist dem Baum willkommen; Mittagssonne macht seine Frucht süsse.
Schneiden Sie die Nebenzweige ab, oder legen Sie dieselben, um junge Sprösslinge zu ziehen, in den Grund, wie es Ihnen gut dünket.
Ihr ergebener Freund, J.H.“

aus dem Buch: Jacob Hirschmann (1803 – 1865) / Bürgermeister, Bauer und Dichter in Sprendlingen. Festschrift und Textedition herausgegeben von Fritz Schellack und Reinhart Siegert, Sprendlingen 2003